Telefonische Erreichbarkeit

Wer wichtig ist, hat ein Handy. Wer mächtig ist, hat keins.

Neulich klingelten gleichzeitig mein Handy und mein Telefon im Büro. Mensch, bin ich wichtig! Aber ernsthaft: Muss das sein? Wieviel Erreichbarkeit tut not?

Meine Lobby-Kollegen und ich haben uns auf maximale Erreichbarkeit geeinigt: Wir haben unsere Handy-Nummern auf unsere Visitenkarten drucken lassen und im Internet veröffentlicht. Ich selbst habe eine automatische Umleitung der Anrufe von meiner Büronummer auf mein Handy in der Zeit zwischen 17 und 9 Uhr programmiert.

Erstaunlicherweise funktioniert das gut. Selten erreichen mich Anrufe abends oder am Wochenende; und wenn, dann ist es absolut notwendig. Andererseits bin ich auf meiner Fahrt zur Arbeit auch schon erreichbar, und kann die 45 Minuten Pendelzeit gut nutzen.

Von Kollegen höre ich anderes: Dauernde Anrufe auf allen Nummern, zu jeder Zeit. Anrufe auf dem Handy, wenn der Anrufende von der Sekretärin erfuhr, dass man gerade in einer Besprechung sei. Beschwerden, man werde nicht innerhalb von Minuten zurückgerufen.

Glück gehabt, sag’ ich mir. So etwas erlebe ich nur auf meiner privaten Telefonnummer.